Durchführung im Gesundheitscampus Göttingen

In alternden Gesellschaften, in denen die Pflege älterer Menschen immer mehr an Bedeutung gewinnt und Fachkräftemangel besteht, können technische Systeme, die bei der Pflege unterstützen einen wichtigen Beitrag leisten. Die Firma Ably hat mit dem System Lyng eine Lösung entwickelt, die im Gesundheitscampus Götting im Skills Lab einem Prototypentest unterzogen wurde. Aber was steckt hinter diesem System, und wie kann es die Pflege innovieren?

Was ist Lyng?

Lyng ist ein Sensorsystem, um die Mobilität und Vitalparameter von Patienten in einem Pflegebett kontaktlos zu überwachen. Die Sensormatten werden unter der Matratze befestigt und können Bewegungen sowie Erschütterungen erfassen. Die gesammelten Daten werden in den Ably Hub, einen angeschlossenen Computer, eingespeist und über den 5G-Mobilfunkstandard an eine Cloud gesendet. Hier erkennt eine Software Muster in den Sensordaten und liefert wertvolle Informationen zur Mobilität des Patienten. Ziel ist es, diese Informationen zur Dekubitus- und Sturzprophylaxe einzusetzen. Das System ist zudem in der Lage, Atem- und Herzfrequenz zu erfassen.

Wie wurde getestet?

Das Testprotokoll begann damit, dass eine Testperson sich ins Bett legt Bereits nach kurzer Zeit konnte die Sensormatte die Anwesenheit im Bett erkennen. Bewegungen wurden ebenfalls zügig erfasst und in der entsprechenden Benutzeroberfläche visualisiert. Auffällig war die leichte Verzögerung und das Aussetzen bei der Anzeige der Herz- und Atemfrequenz.

Herausforderungen und Chancen

Eine wesentliche Herausforderung offenbarte sich bei der Erkennung des Bettausstiegs. Hier wurden Ausstiege teilweise erst mit einer erheblichen Verzögerung von über 30 Sekunden erkannt. Zudem hat das System in dieser Zeit teils kritische Vitalparameter ausgegeben. Diese Problematik zeigt, dass noch Verbesserungsbedarf besteht, um das System für einen breiten Einsatz in der Praxis fit zu machen.