Installierte Funkzellen erlauben jetzt die klinische Erprobung unserer Use Case
Seit fast zwei Jahren plant unser Projektteam gemeinsam mit unserem Partner, der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), den Aufbau der 5G-Infrastruktur in den Kliniken, die an unseren Anwendungsfälle beteiligt sind. Jetzt, kurz vor Ablauf des Förderzeitraumes unseres Projektes, konnten auf Stationen der Neurologie und Geriatrie die nötigen Basisstationen und Antennen verbaut werden. Die entstehenden Funkzellen erlauben es den unterschiedlichen digitalen Endgeräten auf der gesamten Station mit dem Internet und ihren Clouddiensten Verbindung aufzunehmen.
Im Rahmen der 5G-Installation wurden in den Patientenzimmern der Geriatrie zusätzlich Radarsensoren angebracht. Während eines Renovierungsprozesses werden nach und nach alle Zimmer damit ausgestattet. Das Sensorsystem misst die Aktivität und Mobilität der Patient*innen, erfasst beispielsweise Sturzvorfälle oder lange Phasen von Inaktivität. Auf den zum System gehörenden Smartphones und einer Monitoranlage im Stationszimmer laufen die Alarme auf. So wird das Pflegepersonal sofort über einen möglichen Sturz in einem Zimmer informiert, oder kann zu lange inaktive Patient*innen mobilisieren, um ihre Beweglichkeit zu erhalten, ihren Kreislauf zu stimulieren und das Wundliegen zu verhindern.
Seit über einem Jahr nutzt Oberärztin Dr. Dr. Miroslava Valentová bereits eine mobile Ultraschalllösung am geriatrischen Pflegebett. Sie besteht aus einem Schallkopf, der per USB an ein Smartphone oder Tablet angeschlossen wird. Dieses Verfahren erspart ihren Patient*innen unnötige Transporte und Wartezeiten für die Untersuchung.
Durch die Einbindung der Geräte in das 5G-Netz der Station, kann jetzt darüber hinaus eine Telekonsil-Lösung getestet werden. Dabei wird die Ultraschalluntersuchung am Bett durch eine geschulte medizinische Fachperson durchgeführt, während eine erfahrene Fachärztin oder ein Facharzt die Bilder in Echtzeit bewertet, über die auf dem Smartphone installierte App mit dem Untersuchenden konferiert und direkt die Einstellungen des Schallkopfes beeinflusst.
Beide Anwendungsfälle werden auch nach Ablauf unseres Projektes nachhaltig begleitet. Die Studien “Digitales Mobilitäts-Monitoring in der Geriatrie” und “Telemedizinischer Ultraschall in der Geriatrie“ wurden im vergangenen Monat von der Ethikkommission der UMG positiv bewertet. Jetzt steht der Testung der Anwendungsfälle in der Klinik für Geriatrie nichts mehr im Wege. Die Direktorin der Klinik für Geriatrie, Prof. Dr. Christine von Arnim, und ihr Team unterstützen Studienleiterin Valentová bei der Erprobung der Systeme im klinischen Alltag.
